Verwendung des Feuers in Altertum und Mittelalter:


 

Die Erzeugung von Feuer mittels Reibung ist die älteste Methode: Durch schnelles Reiben zweier Holzstücke und Zugabe von Zunder auf die Reibflächen wird eine Glut erzeugt. Durch Anblasen der Glut können nun getrocknete Grashalme angezündet werden. Mit dem Gras lassen sich nun dünne Holzschnitzel entflammen, welche ihrerseits zum Anbrennen von Holzscheiten genutzt werden. Die Beherschung dieser Techniken ist keiner Gruppe zuzuordnen und ihr Ursprung weder räumlich noch zeitlich zu lokalisieren. Der Gedanke, Hitze durch Reibung zu erzeugen ist so trivial (auch Tiere tun dies, wenn sie sich aneinander reiben) wie die Wärme des Feuers offensichtlich.

Dieser Gebrauch des Feuers zur Erzeugung von Licht und Wärme sowie der Behandlung von Nahrungsmitteln blieb von der Entdeckung bis in die Neuzeit weitgehend unverändert und sollte erst mit der Endeckung des Schwarzpulvers eine neue Bedeutung erhalten: Die direkte Umsetzung der Energie der Verbrennung in Bewegungsenergie.

Zwar wurde der Gebrauch des Feuers in dieser Zeit ständig verbessert, beispielsweise ermöglichten neue Brennstoffe wie Fette und Öle die Produktion von Lichtquellen wie Lampen und Kerzen. Fundamental neue Erkenntnisse oder Anwendungen wurden nicht gefunden, es trat hier eine Stagnation ein.

 

Dennoch blieb das Feuer zu allen Zeiten das größte Naturgeheimnis. Es war im Altertum schlechthin göttlicher Herkunft, den Griechen riß ein Prometheus das Feuer aus dem Himmel und zahllose andere Religionen verehrten es als Gott oder göttliche Erscheinung bzw Ausdrucksform.

Erst 1260 machte Hieronymus Claudius als erster die Beobachtung, daß Feuer bei Luftmangel erlosch. In den folgenden 5 Jh zerbrachen sich Männer wie Parcelsus, Mayow, und Boyle den Kopf, was an der Luft wohl sein könnte, daß sie die Flammen unterhielt. Sie hatten den rechten Weg, gelangten aber nicht zur Lösung.











1) Der entscheidende Lernprozess, der zum Anzünden von Feuer notwendig ist und auch heute in der Pyrotechnik in den Axiomen der Stärke und Dauer angewendet wird, siehe Verbrennung von Schwarzpulver


 

Erkenntnisse

Verwendungsmöglichkeiten des Feuers

Reibung erzeugt Wärme

Wärme, Licht

Manche Materialien entflammen wesentlich leichter als andere(1)

Speisen nun durch Kochen oder Garen genießbar gemacht werden (Bohnen)

Die Brenndauer hängt von der Schichtdicke ab(1)

Fisch und Fleisch durch Braten und Kochen von schädlichen Mikroorganismen befreit werden

Die Stärke ist abhängig von der den Flammen ausgesetzten Oberfläche (1)

Proteinhaltige Nahrungsmittelreserven konnten durch Räuchern von Fisch und Fleisch angelegt werden. Dies ermöglichte die seßhafte Lebensweise.

Flammen und Rauch sind weit zu erkennen.

Sichtsignale. Die Chinesen bedienten sich dieser Technik schon in der Chin-Dynasty zur Zeit der ersten großen Mauer, um die tausende Kilometer zwischen Maueranfang und Mauerende zu überbrücken