Das
Zeitalter der Aufklärung |
1702 gab Georg
Ernst Stahl (bis 1734) in Halle seine eigenen Erklärung des
Verbrennungsvorganges, und sie wurde Allgemeingut der ganzen Gelehrtenwelt.
Nach dieser Ansicht enthielt jede brennbare Substanz einen Stoff, der bei der
Verbrennung entwich. Diesen Stoff nannte Stahl " Phlogiston". Stahl
betrachtete die Verbrennungen von Zink und Kohle: Zn + O -> ZnO 2 ZnO + C ->2 Zn + CO2 sah aber zu
seiner Zeit nur die äußeren Vorgänge dieser Reaktion. Er
hielt also das brennbare Element, hier das Zinn, für einen
zusammengesetzten Körper, während er das Zinnoxid für einen
einfachen Körper hielt. Zinn +
Phlogiston zerfiel nach seiner Meinung bei der Verbrennung in Zinn-Kalk und
Phlogiston, während bei der Reduktion das Zinnkalks das Phlogiston
wieder mit dem Zinnkalk in Verbindung trat und so wieder das Ausgangsmetall
Zinkphlogiston lieferte. Aber bereits
gegen 1720 wurde an der Gewichtszunahme von Zinn beim Brennen von
Zn-Stückchen in einem Tiegel im Kohlenbecken eine Gewichtszunahme
festgestellt: |
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Prof Johann
Heinrich Schulze(1) an der Universität Altdorf wog in einen
Tiegel eine Unze Zinn ein, die nach der Verbrennung in eine Unze und ein
halbes Lot weiße Asche zerfielen, fand also eine Gewichtszunahme von
25%. Im Kampf gegen
die Widersprüche, die sich aus dieser Theorie ergaben, fand Carl Wilhem
Scheele um 1770 den Sauerstoff. Selbst er glaubte aber noch, das gefundene
Gas sei nichts anderes als dephlogistierte Luft. Im August 1789
wurde Stahl`s Abhandlung dann in Paris durch Professor (Chemie&Physik)
Antoine Laurent Lavoisier (genauer durch seine Gattin als symbolische
Anklagevertreterin "Oxygene") nach einem ironischen Ketztergericht
vor den Mitgliedern der Pariser Akademie der Wissenschaften symbolisch
verbrannt. (Am 14. Mai
1794 wurde Lavoisier geköpft) (1)
Derselbe Schulze fand am 8. Juni im Jahr 1727, daß Silbernitrat sich
durch Sonnenlicht dunkel verfärbt. Bei weiteren Untersuchungen schreib
er mit Tinte auf Papier, schnitt das geschriebene aus, legte die Schablone
auf den mit AgNO3 getränkten Kreidegrund und setzte das Ganze dem
Sonnenlicht aus. Schwarze Schriftzeichen entstanden auf weißem Grund.
Schulze schrieb also mit Licht, machte von dem Negativ eine Kopie auf Silbersalz.
Obwohl er es nicht wußte, tat er etwas Großes: Als erster
photographierte er. |