Die
Endeckung des Salpeters und seiner brandfördernden Eigenschaften |
Es ist nahezu
ausgeschlossen, daß bei dem Zivilisationsstand um die Zeitenwende der
Salpeter KNO3 und sein brandfördernder Einfluß auf das
Feuer unbekannt sein sollten. Dieser kam in gediegener Form vor
(Salzwüste) und wird seit unbekannter Zeit zum Pökeln und
Würzen verwendet. Und genau wie Kochsalz Feuer gelb färbt,
läßt Salpeter es aufflammen. Unter Einschluß (Bodenfeuer)
rauscht es um so heftiger, je feiner das KNO3
gemahlen ist. Es ist ausgeschlossen, das dieser Effekt nicht aufgefallen sein
sollte. Mischungen aus Salpeter mit Holz(-kohle) ergeben den
selben Effekt. Der Zusatz von Schwefel war der nächste logische
Schritt, da dieser unter Feuer und Rauch von Vulkanen ausgespien wird. Die
Assotiation dieses Stoffes mit Feuer liegt nah, die ersten Experimentatoren
werden auch den beschleunigenden Effekt des Zusatzes von Schwefel bemerkt
haben. Wie natürlich auch den aromatischen Geruch dieser Kompositionen:
Einmal Pulver gerochen und nie mehr frei.... Salpeter kommt
in großen oberflächlichen Lagern in Indien, Bolivien, Chile,
Rußland, Italien und Spanien vor. Vieles spricht dafür, daß
Indien und nicht China als erste mit dem gediegenen Salpeter experimentierten
und ihr Wissen dann über die SeidenStraße nach China und Arabien
exportierten. Die Chinesen
entwickelten ihre Kenntnisse rasch weiter und erreichten schnellein hohes
Niveau, insbesondere durch ihre alchemischen Regeln: |
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Schwefel, ein
in vulkanisch aktiven Gebieten gediegenes Element wurde schnell in
Zusammenhang mit Salpeter gebracht. Schwefel galt wie der Salpeter als
"Feuer"-Verbindung. Durch Mischen von Salpeter, Holzkohle und
Schwefel entstanden so die ersten schwarzpulverartigen Gemische. Wieder
läßt sich nicht belegen, wo die ersten Mischungen dieser Art
hergestellt wurden, allerdings erfanden Inder wie Chinesen relativ früh
die ersten schriftlich fixierten Anwendungen: Den Knallkörper und die
Rakete. In China war es traditionell Brauch, Bambusstücke in Feuer zu
werfen. Das Knacken und Knistern sollte böse Geister vertreiben, bald
nach Erkenntnis der "Feuer"- Fähigkeiten der Salpetergemische
wurden dann die Stäbe mit solchen Mischungen gefüllt. Je nach
Verbrennungsgeschwindigkeit zischten die Stöcke dann aus dem Feuer und
flogen umher oder explodierten bei richtiger Zusammensetztung der Mischung.
Auch hier lagen zwischen der ersten Endeckung und der Vervollkommnung Dekaden
bzw. Jahrhunderte. Erschwert wird die Zuordnung noch dardurch, daß die frühen
Benutzer ihr Geheimnis gut wahrten. Allerdings sind die Quellen auch im
Fernen Osten wage, als sicher gilt die Verwendung von explodierendem Bambus
um Christus und der Gebrauch von Raketen und primitiven Mörsern um
1100n. Chr., also hundert Jahre früher als in Europa. |